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Märchen

Intro frei nach Erich Kästner:

Als sie einander zig Jahre kannten
(und man darf sagen sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie anderen Leuten ein Stock oder Hut.

Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse als ob nichts sei,
und sahen sich an und wussten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich und er stand dabei.

Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte es wäre schon Viertel nach vier
und Zeit irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.

Sie gingen ins kleinste Café am Ort
Und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Und konnten es einfach nicht fassen.

Mittelteil:

Ort der Handlung: Calu - Cafe am Ludwigsplatz - sie sahen sich an und wussten nicht weiter. Sie hatten sich nichts mehr zu sagen. Sie beschlossen nicht ins Kino zu gehen, sondern nach Hause: Garten, ein Glas Wein, eine laue Sommernacht... der Rest würde sich sicher ergeben, die merkwürdige Stimmung sich in Luft auflösen... Ihr Unterbewusstes schlägt erbärmlich zu: Sie wird müde, muss ständig gähnen, will nichts merken, nichts mehr denken, nichts wissen, nichts fühlen. Sie schlägt vor den Ort der Handlung ins Bett zu verlegen und dort den Rest Wein zu trinken. (ganz getreu dem Rate eines Freundes: Relaxen, nicht zu blocken und für alles offen zu sein...) Das Paar kuschelt etwa 5 Min. Es fegen auf Grund der Spannung irre Lichter durchs Zimmer, so dass er ganz elektrisiert aufspringt und schreit so gehe das nicht, man(n) müsse reden. Sie meint dafür viel zu müde zu sein (eigentlich war sie wohl feige) und ob das nicht alles zu verschieben ginge. Er ganz dominant besteht auf das Gespräch. Einzelheiten sind nicht wichtig. Das Ende war ihr klarer Satz: "Ich liebe Dich nicht mehr..." Er fällt aus allen Wolken (wieso eigentlich - hat er das nicht längst gemerkt) diskutiert in eigentlich Monologform über diesen Satz, nimmt dann sein Bettzeug und geht ins Gästezimmer.

Sie froh und unendlich erleichtert endlich ausgesprochen zu haben was sie nicht wahr haben wollte, was sie vor sich selbst bestritten und nicht zulassen wollte, schlief ein und zwar verdammt gut.

Am Morgen (nach einer ziemlich kurzen Nacht) dringen unsanfte die Worte "Mama wo ist Papa mit unserem Auto hin?" an ihr Ohr und beenden den ach so erholsamen Schlaf. Macht frau sich aufgrund ihrer Natur doch Sorgen, greift zum Telefon um zu erfahren , dass Mann auf der Autobahn nach Irgendwo ist und gegen 10 zurück sein wird. Sie denkt an ihren guten Freund und Ratgeber und überlegt ob Mann dahin unterwegs ist, schon wieder im Begriff in Bereich einzudringen in denen er nichts verloren hat... Sein Telefonanruf um 10 bestätigt diese Vermutung und eine Welt stürzt ein. Nun hat sie zum Mann auch noch den platonischen Freund verloren, denn Männer halten immer zusammen. 

Mann kommt zurück, ruhig, relaxt. Freut sich dass Frau noch nicht Koffer gepackt hat und verschwunden ist (hatte sie überlegt, hätte sie unfair gefunden ohne Abschied) Mann strotzt vor Ideen und Aktivität. Versteht plötzlich alles, ist zu jeder Tat bereit. Vielleicht könnte Sie sich noch einmal in ihn verlieben...

Eine WG wird gegründet mit Bedingungen die für Frau fast zu schön sind um wahr zu sein. Auch für Mann springt einiges dabei raus, auch wenn er den deutlich schlechteren Part hat. Er ist bereit sein Leben zu ändern, sie auch. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.

Schluss:

Version a:

Sie ändern ihr Leben, finden wieder zusammen und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Version b:

Sie ändern ihr Leben, jeder findet einen neuen Partner, die WG erweitert sich, das Gewicht behindertes Kind wird gleichmäßig verteilt und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Version c:

er hält das nicht lange durch. sie verlässt ihn. Beide finden einen neuen Partner, haben gemeinsames Sorgerecht, alles klappt gut, das Kind pendelt und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Version d:


er/sie erschießt sie/ihn. Keiner erstattet Anzeige und die restlichen, wenn sie nicht gestorben sind, leben noch heute.

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